DANKE BUNDESRAT!

24.06.2015 16:09
Du hast heute den Entwurf zum Bundesgesetz über die Aufarbeitung der fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 in Umlauf gebracht. Ich nehme an, dass diese Vernehmlassung in grosser Zahl ins Land gestreut wurde, sodass sich jetzt politische Parteien, kommunale und kantonale Behörden, Verbände, Kirchen und dergleichen mehr mit der Thematik des dunklen Kapitels Schweizerischer  Sozialgeschichte aktiv auseinandersetzen können.
 
Ich wünsche mir, und ich hoffe es von Herzen, dass all die Menschen, die den Gesetzesentwurf in Händen kriegen und somit aufgefordert sind, dem Bundesrat Rückmeldungen zu geben, dies mit der nötigen Sorgfalt, achtsam und ernsthaft tun, fern jeglicher (Polit)-Ideologie.
 

Was da der Bundesrat auch auf Empfehlung von Opfern von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen aufgegleist hat, ist durchdacht und entspricht in weiten Teilen den Forderungen vieler Opfer und Opferorganisationen. Es wäre schade, wenn aus taktischem Kalkül und weil es vielleicht nicht ins Konzept einzelner Vernehmlasser passt, der vorliegende Gesetzesentwurf abstürzen würde. 

 

Das Papier hat Fleisch am Knochen. Wir wollen doch schwer hoffen, dass am Ende des Weges, wenn sich alle haben vernehmen lassen und auch die Eidgenössischen Räte darüber gebrütet haben, der Knochen noch Fleisch dran hat. Die Initianten der Wiedergutmachungsinitiative könnten so erhobenen Hauptes ihre Initiative zurückziehen und den Opfern bliebe ein mögliches und beschämendes NEIN des Volkes erspart.