DIE SBB UND DIE VERLETZTEN GEFÜHLE
Das Schweizerkreuz, das zu einem Hakenkreuz mutiert, rot und in Flammen, habe “die Gefühle zahlreicher Menschen in tiefster Weise verletzt”, wehalb es aus den Bahnhöfen entfernt werden musste. So die SBB in ihrer Medienmitteilung von gestern.
Wie fühlt es sich an, wenn das Gefühl verletzt ist, so es überhaupt verletzbar ist? Laut Wikipedia versprachlicht der Mensch mit seinen Gefühlen seine psychischen Erfahrungen der Angst, des Ärgers, der Komik, der Ironie, des Mitleids, der Eifersucht, der Freude und der Liebe. Ein verletztes Gefühl wäre also gar nicht in der Lage, all die vielfältigen Emotionen die dem Menschen zur Verfügung stehen kund zu tun.
Dieser Lesart folgend, wurde die SBB also nicht von Menschen bestürmt, die in ihren Gefühlen verletzt waren. Im Gegenteil! Es waren Menschen die ihren Gefühlen der Wut, des Ärgers und der Angst versprachlicht Ausdruck verliehen. Die SBB hat der Gefühlsregung einer grossen Zahl von Menschen nicht Stand halten wollen oder können, weshalb sie in ihrer Überforderung zu dieser gängigen Floskel der “verletzten Gefühle” zuflucht suchte. Vom politischen Druck, der in der Sache wohl die wichtigere Rolle spielte, ganz zu schweigen. Schade!