POVERO TICINO!
POVERO TICINO!
Das NEIN der Tessiner zum neuen Radio- und Fernsehgesetzt verdankt die Schweiz dem verstorbenen Chef der Lega dei Ticinesi, Giuliano Bignasca, genannt "Nano". Seine Wähler, und das waren nicht wenige, hingen diesem - nicht nur politisch - schwergewichtigen Mann förmlich an den Lippen. Sie liebten ihn, wie man einen Sektenführer liebt. Schon früh hatte Bignasca erkannt, dass die Billag-Abgabe für sein politisches Fortkommen wunderbar instrumentalisiert werden kann. Denn wer zahlt schon gerne Rechnungen? "Macht aus der Billag-Rechnung Papierflieger", pflegte der Dicke ins Volk zu posaunen. Die Mehrheit der Ticinesi sind diesem schlauen Populisten postum am letzten Sonntag in Scharen gefolgt. Die Nano-Billag-Papierflieger haben Bundesbern und Leutschenbach mit Trommeln und Trompeten erreicht. Bignasca`s wird`s freuen!
Armes Tessin. Nach Süden blicken die verunsicherten Südeidgenossen auf selbstbewusste Italiener, die besser und schöner Italienisch sprechen, sich selbstbewusster und eleganter kleiden und zu allem Ärger auch noch virtuoser Fussball spielen können. Der Norden (die Deutschschweiz) wird ihnen durch Berge versperrt, als hätte die "Zücchin" die extra dorthin gestellt, sodass nur hinüber kommt, wer Fleiss und Schweiss beweist. Dass es Röhren gibt, davon haben die Südschweizer höchstens im SRG-Fernsehen je einmal etwas gehört.
Und so lebt dieses kurlige Volk immer noch nach "Nanos`s" Rezept. Ein wenig protestieren, ein wenig jammern (immer noch kein Bundesrat), ein wenig auf dem Balkon mit dem Gewehr in die Luft schiessen (Eindruck schinden), die politische Filzokratie pflegen und immerfort allen anderen die Schuld geben.
POVERO TICINO, QUANDO TI SVEGLI?