Wette verloren!
Ich hab glaub die Wette verloren (siehe vorhergehender Blog) und werde deshalb meine Wettschuld dorthin einzahlen, wo sie hingehört. In die Schatulle, wohin auch die 5(0)* Mio. Franken der kantonalen Lotteriefonds hinfliessen werden. So wie mir berichtet wurde, hat an der letzten Sitzung des Runden Tisches weder die Kirche noch der Bauernverband das Portmonnaie geöffnet. Schade, denn die Zeit drängt. Man munkelt ja von einer bundesrätlichen Deadline. So soll der Runde Tisch, wird herumorakelt, spätestens im Sommer 2014 seine Arbeit beenden müssen. Man rechne: Es bleiben noch 5 - 6 Monate! Sollte dem wirklich so sein, so hätte sich die Schweiz ein Jahr Zeit gegeben, ein düsteres Kapitel Schweizerischer Sozialgeschichte aufzuarbeiten. Eine Schweiz, die während vieler Jahrzehnte tausende von Heim- und Verdingkinder wie Sklaven behandelte. Eine Schweiz, die danach immer (und nicht einmal verschämt) weggeschaut hat und die sich nur Dank engagierter Historikerinnen und Historiker, couragierter Opfer und ein paar weniger Politikerinnen und Politiker offenbar genötigt fühlte, endlich ein Zeichen zu setzen. Doch dieses Zeichen ist zu schwach, als dass es von uns Opfern Ernst genommen werden kann.
Ich fordere hier an dieser Stelle, dass der Runde Tisch so lange bestehen bleibt, bis alles aus der dunklen Gruft des damaligen "Kuckuckugsfaschismus" ans Licht gezerrt ist, bis alle, die damals Verantwortung dafür getragen haben, benannt sind und bis die offizielle Schweiz (das eidg. Parlament) die entsprechenden Gesetze verabschiedet hat, welche die Rehabilitierung der Opfer, inkl. Entschädigung zum Inhalt hat.
* Habe immer geglaubt, die Kantone, als Teil der "Koalition der Verantwortlichen", würden mehr Mut zeigen. Denn - Hand aufs Herz - die Lotteriefonds sind ja prall gefüllt. Mit einer zusätzlichen 0 nach der 5 hätte aus dem "Hilfsfonds", wie er jetzt trügerisch-verführerisch genannt wird, ein echter "Härtefallfonds" werden können, so wie wir das an der Gedenkveranstaltung vom 11. April 2013 bereits öffentlich gefordert haben. Doch was nicht ist, kann ja noch werden!